Drei Generationen des VW Touareg stehen vor türkisblauem Meer.
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Drei Generationen Touareg – Eine Ära geht zu Ende

Nach 24-jähriger Bauzeit, drei Generationen und über 1,2 Millionen verkauften Exemplaren endet 2026 die Produktion des Touareg. Bevor sich das Flaggschiff von Volkswagen (vorläufig) verabschiedet, schauen wir auf einige spezielle Momente und Modelle.

 

Alle Verbrauchsangaben des Fahrzeugs gelten zum Zeitpunkt der Publikation vom 18.12.2025

 

Ein VW Touareg der ersten Generation fährt dynamisch durch ein flaches Gewässer.

Die Geburtsstunde

Im Herbst 2002 kam der Touareg auf den Markt. Er war der erste SUV von Volkswagen überhaupt und machte die Marke zum Full-Range-Anbieter, der vom Kleinwagen bis zum Premium-SUV alle Segmente besetzt. Zu den technischen Höhepunkten der ersten Generation zählten die elektromechanische Wankstabilisierung, eine Luftfederung mit variabler Bodenfreiheit und Hightech-Motoren wie der W12-Zwölfzylinder mit 450 PS. Von Beginn weg überzeugte er als komfortabler Langstreckengleiter, kräftiges Zugfahrzeug und robuster Offroader. Sein hohes Qualitätsniveau hievte den Touareg direkt in die Oberklasse. 

Fahrerloser Pionier

Autonomes Fahren war 2005 für Normalbürger noch pure Science-Fiction. Doch Forscher der Stanford University arbeiteten damals längst daran, die Technik praxistauglich zu machen. Mit dem Touareg «Stanley» – einem der ersten wirklich intelligenten Fahrzeuge und gemeinsam entwickelt mit der Volkswagen Forschungsabteilung – gewannen sie die «Grand Challenge» der amerikanischen DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency). Bei dem Rennen für autonom fahrende Fahrzeuge durch die Wüste Nevadas gingen 23 Autos an den Start - nur vier kamen ins Ziel. Der Sieg markierte einen Meilenstein in der Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge und bildete den Anfang der teilautomatisierten Assistenzsysteme.

Ein autonom ausgerüsteter VW Touareg im Offroad-Einsatz – ein historischer Meilenstein.
Ein blauer VW Touareg zieht eine 155 Tonnen schwere Boeing 747 mit „Touareg“-Schriftzug.

Ein Flugzeug im Schlepptau

Diese Aktion sorgte 2006 für Staunen und einen Weltrekord: Ein seriennaher Touareg V10 TDI zog eine rund 155 Tonnen schwere Boeing 747 über eine Flughafen-Startbahn. Mit seinem gewaltigen Drehmoment von 750 Nm und einem modifizierten Fahrwerk bewegte das SUV den Jumbo-Jet über 150 Meter und brachte ihn anschliessend sicher zum Stehen. Um die Kraft optimal auf den Boden zu bringen, wurde der Touareg mit über vier Tonnen Zusatzgewicht beladen. Trotz der enormen Last blieben der Motor, das Getriebe und die Luftfederung serienmässig – ein eindrucksvoller Beleg für die Leistungsfähigkeit und Robustheit des Fahrzeugs.

Technologie-Leuchtturm

Als Flaggschiff der Marke debütierten im Touareg stets zukunftsweisende Technologien, die später auch in tieferen Fahrzeugklassen zu finden waren. So kam beispielsweise in der zweiten Generation (ab 2010) erstmals in einem Volkswagen ein Hybridantrieb zum Einsatz, der aus einem 3-Liter-V6-TSI- sowie einem Elektromotor bestand und eine Systemleistung von 380 PS lieferte. Die dritte Generation (ab 2018) brachte innovative Neuheiten wie LED-Matrix-Scheinwerfer und den «Park Assist Plus», mit dem sich der Touareg fernbedient per Smartphone ein- und ausparken lässt. Und mit dem letzten Update 2023 erhielt er als erster ein beleuchtetes Volkswagen Logo.  

Seriensieger im Wüstenstaub

Die «Dakar» gilt als die härteste Rallye der Welt – und der Race Touareg von Volkswagen Motorsport dominierte sie drei Jahre in Folge. Den umjubelten Doppelsieg von 2009 übertrumpfte Volkswagen 2010 und 2011 gar mit Dreifacherfolgen. Zuoberst auf dem Siegertreppchen standen dabei Giniel de Villiers, Carlos Sainz und Nasser Al-Attiyah. Der Wüstenrenner war ein Prototyp mit Fünfzylinder-Mittelmotor, Gitterrohrrahmen, Carbon-Karosserie und mächtigen Federwegen.

Ein VW Touareg Race-Car im Rallye-Einsatz – motorsportlicher Höhepunkt.
Ein staubiger VW Touareg fährt bei tiefstehender Sonne über eine einsame, steinige Landstrasse.

Der Langstreckenprofi

Mit verschiedenen Touareg Modellen stellte das Team um den deutschen Langstreckenexperten Rainer Zietlow insgesamt vier Weltrekorde auf. Der erste war 2005 ein Höhenweltrekord auf 6081 Metern in Chile. Es folgten drei Langstrecken-Weltrekorde: 2011 absolvierten die Abenteurer die Panamericana von Feuerland in Argentinien bis nach Alaska über 23 000 km in elf Tagen und 17 Stunden. 2014 ging es vom Nordkap in Norwegen bis zum Cape Agulhas in Südafrika, die 17 000 km legten sie trotz Unfall und 13-tägiger Reparatur-Pause in lediglich 21 Tagen und 16 Stunden zurück. Diese Zeit pulverisierten sie im Jahr darauf gleich selbst, für die «Cape to Cape 2.0» in umgekehrter Richtung benötigten sie gerade mal 9 Tage und 4 Stunden.

Trauffer baut seinen Touareg

Ein besonderes Erlebnis mit dem Touareg hatte 2019 auch der Schweizer Musiker, Hotelier und Spielzeugproduzent Marc Trauffer. Der Volkswagen Ambassador durfte bei der Montage seines damaligen Dienstwagens dabei sein und sogar am Produktionsband mithelfen – er übernahm den Einbau von Rückbank und Lenkrad sowie die Qualitätskontrolle im Lichttunnel. Dafür reiste er in das Volkswagen Werk im slowakischen Bratislava, wo der Oberklasse-SUV seit der Markteinführung im Jahr 2002 gebaut wird.

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Final Edition

Ein blauer VW Touareg steht seitlich vor einem modernen Gebäude – elegante Seitenlinie und schwarze Felgen.

Bevor die Produktion des Touareg im Laufe des Jahres 2026 eingestellt wird, lanciert Volkswagen eine «FINAL EDITION». Das Sondermodell, das für den Toureg R-Line und den Touareg R erhältlich ist, trägt innen wie aussen exklusive Gestaltungselemente. So erscheint der prägnante Schriftzug «FINAL EDITION» etwa auf dem Armaturenträger, den beleuchteten Einstiegleisten oder an den Fenstereinfassungen der hinteren Türen. Zudem umfasst die Ausstattung zusätzliche Assistenzpakete. Das Sondermodell kann bis Ende März 2026 bestellt werden.

VW Touareg R-Line  FINAL EDITION 3.0 TSI, 340 PS, 8-Gang-DSG, 11.4 l/100 km, 260 g CO2/km, Kat. G.

VW Touareg R-Line  FINAL EDITION 3.0 TSI, 340 PS, 8-Gang-DSG, 11.4 l/100 km, 260 g CO2/km, Kat. G.

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