Der Polo ist 50 – Ein Kleiner ganz gross
Happy Birthday, Polo! 1975 kam der damals kompakteste Volkswagen auf den Markt. Bis heute prägt er das Kleinwagensegment und wurde in fünf Jahrzehnten über 20 Millionen Mal gebaut.
«Aussen klein. Innen gross». Mit diesem Slogan warb Volkswagen vor 50 Jahren für ihr damals neuestes Produkt: den Polo. Als der Kleinwagen Anfang Mai 1975 auf den Markt kam, ahnte kaum jemand, dass der kompakte Zweitürer zu einem Bestseller werden würde – national und international, über fünf Jahrzehnte, in sechs Generationen und mit über 20 Millionen verkauften Exemplaren.
Der Polo war Teil einer neuen Volkswagen Modellfamilie, die Anfang der 70er-Jahre die Strassen eroberte. Der kantige Kleinwagen ergänzte im Frühjahr 1975 nach Passat (1973), Golf und Scirocco (beide 1974) die damals noch junge, wassergekühlte Generation, die auf den legendären VW Käfer folgte. Der Polo stand von Beginn weg für pragmatische, bezahlbare Mobilität. Sein bis heute gültiges Erfolgsrezept: faires Preis-Leistungs-Verhältnis, hoher Nutzwert, moderne Technik und ein ansprechendes Design.
Trendsetter und Seriensieger
Was als schlicht ausgestatteter Zweitürer begann, wurde über fünf Jahrzehnte in vielen Modellvarianten ausgeweitet: Den Polo gab es als Steilheck, als Coupé, als sportlichen G40 und GTI, als farbenfrohen Harlekin, als Kombiversion Variant, als Stufenheckmodell mit Namen «Derby» oder als CrossPolo mit markanter Offroad-Optik. Sogar ein Cabriolet war einmal angedacht, doch weiter als bis zur Studie, die an der IAA 2007 vorgestellt wurde, schaffte es der offene Polo nicht.
Welche Spreizung in Sachen Leistung und Verbrauch im Kleinwagensegment möglich ist, zeigten exemplarisch zwei Modelle der fünften Generation: Auf der einen Seite überzeugte der besonders effiziente Polo BlueMotion mit einem Norm-Verbrauch von 3,3 Litern Diesel. Auf der anderen Seite sorgte der 220 PS starke Polo R WRC Street für offene Münder. Das auf 2500 Exemplare limitierte Sondermodell war die Serienversion des Rallye-Autos, das von 2013 bis 2016 vier Mal in Folge die WRC-Weltmeisterschaft für sich entschied.
Fünf Jahrzehnte Innovationen
Von Generation zu Generation bot der Polo mehr Platz und Komfort, effizientere Motoren und innovative Sicherheitsfeatures. Oftmals als Premiere in seiner Klasse hielten Neuheiten wie Front- und Seitenairbags, Servolenkung, Gurtstraffer und ABS Einzug im Polo. Der letzte grosse Schritt folgte mit der aktuellen, sechsten Generation, die erstmals auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basiert. Und mit dem letzten Update 2021 wurde er digitaler und vernetzter denn je.
Die Serienproduktion des Polo I begann im März 1975 am Hauptsitz von Volkswagen in Wolfsburg. Mit der wachsenden Bedeutung des Modells wurde die Produktion im Laufe der Jahre auf weitere Standorte weltweit verteilt, darunter Spanien, Argentinien, Südafrika, Slowenien, China, Brasilien und Indien. Mit mehr als 20 Millionen gebauten Exemplaren zählt der Polo global zu den erfolgreichsten kleinen Kompaktmodellen.
Die Polo Generationen im Überblick
Der erste Polo wurde im März 1975 am Autosalon Genf präsentiert. Er basierte auf dem praktisch baugleichen Audi 50, war im Vergleich aber eher einfach ausgestattet. Mit nur 3,50 Metern Länge war er der bis dato kleinste Volkswagen, bot aber dennoch Platz für vier Personen und Gepäck. Ein drehfreudiger 0,9-Liter-Motor mit 40 PS trieb den 685 Kilogramm leichten Zweitürer bis auf 132 km/h an. Der Polo rundete die neue, moderne Modellpalette um Passat, Golf und Scirocco nach unten ab.
1,1 Mio. produzierte Exemplare
Das steil abfallende Heck der zweiten Generation machte den Polo 1981 zum zweitürigen Kleinkombi. Später stiessen das Schrägheck-Coupé und die Stufenheck-Version Derby dazu, die es auch schon beim Polo I gab. Im GT G40 kam 1987 erstmals in einem Volkswagen ein G-Lader als Kompressor zum Einsatz, die bisher leistungsstärkste Variante lieferte 115 PS. Der Polo II war mit einem Produktionszeitraum von 13 Jahren der am längsten gebaute.
2,7 Mio. produzierte Exemplare
Die dritte Generation wurde, mit Ausnahme der Scheinwerfer, rundlicher. Mit 3,7 Metern Länge wuchs sie auf das Niveau des Golf I an. Neu an Bord waren moderne Sicherheitssysteme wie Fahrer- und Beifahrerairbag, Gurtstraffer und ABS. Als Premiere gab es den Polo auch als Fünftürer und ab 1997 als Variant. 1998 zierten erstmals die drei magischen Buchstaben GTI den Polo, das auf 3000 Stück limitierte, 120 PS starke Sondermodell war rasch ausverkauft.
3,5 Mio. produzierte Exemplare
Vier runde Klarglasscheinwerfer bescherten dem Polo IV ein knuffiges Gesicht. Mit 15 Zentimetern mehr Aussenlänge war er geräumiger denn je. Auch die Motorenpalette wurde stetig grösser – und reichte von sparsamen Dreizylindern bis zum 180-PS-Aggregat im GTI Club Edition. In der vierten Generation waren unter anderem Seitenairbags und Servolenkung Serie, ESP erstmals optional erhältlich. Als neustes Derivat stiess 2006 der CrossPolo mit Offroad-Design-Elementen zur Modellfamilie.
4,1 Mio. produzierte Exemplare
Der Polo V kratzte an der Vier-Meter-Marke und rückte damit der Kompaktklasse nicht nur qualitativ näher. Das Design wurde kantiger, was ihm eine sachlich-sportliche Optik verlieh. Dazu passte, dass mit dem 220 PS starken Polo R WRC Street der schnellste Serien-Polo erschien – abgeleitet vom Rallye-Auto, mit dem Volkswagen vier Mal in Serie die WRC-Weltmeisterschaft gewann. Ein echtes Sparmobil war hingegen der Polo BlueMotion mit einem Durchschnittsverbrauch von gerade mal 3,3 Litern Diesel.
6,3 Mio. produzierte Exemplare
Erstmals basiert der Polo auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) und erhält zahlreiche Features, die man bislang aus höheren Klassen kennt. Dazu zählen Spurwechsel- und Ausparkassistent, die automatische Distanzregelung ACC, LED-Scheinwerfer oder digitale Instrumente. Er ist voll vernetzt und fährt mit dem Travel Assist teilautomatisiert – der Polo zeigt sich auch mit 50 auf der Höhe der Zeit.
bisher 2,5 Mio. produzierte Exemplare
VW Polo Style 1.0 TSI, 95 PS, 7-Gang-DSG, 5.7 l/100 km, 131 g CO2/km, Kat. E. |
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VW Polo Style 1.0 TSI, 95 PS, 7-Gang-DSG, 5.7 l/100 km, 131 g CO2/km, Kat. E.