Das Klausenrennen im ID.4 GTX – Stromer mit Sportler-Genen
Das Klausenrennen im ID.4 GTX – Stromer mit Sportler-Genen
Der ID.4 GTX ist das erste sportliche Topmodell der vollelektrischen ID. Familie von Volkswagen. Wie dynamisch er ist, zeigt er uns am Klausenpass, wo wir mit dem Allradler das legendärste Bergrennen der Schweiz simulieren – inklusive des letzten Siegers hinter dem Steuerrad.
Text Reto Neyerlin Bilder Christof Schmidt
Alle Verbrauchsangaben des Fahrzeugs gelten zum Zeitpunkt der Publikation vom 19.08.2021
Gleich nach dem Start in Linthal (GL) warteten die ersten Herausforderungen des Klausenrennens: die mit Kopfsteinpflaster belegten Kurven 2 und 3. «Hier konnte es ganz schön rutschig werden», erinnert sich Christian Traber. Vor allem mit den Oldtimern und ihren schmalen Reifen, die zuletzt 2013 das legendäre Memorial-Bergrennen absolvierten. Keiner meisterte die insgesamt 136 Kurven so schnell wie unser heutiger Testpilot: Für die 21,5 Kilometer und 1237 Höhenmeter benötigte er gerade mal 14:03 Minuten und gewann damit die Competition-Wertung des letzten Klausenrennens.
Sein damaliges Fahrzeug: ein Talbot Lago, Jahrgang 1939, mit 4,5-Liter-Benzinmotor und 180 PS. Ein Kontrast sondergleichen zum Auto, das wir heute hoch zum Klausenpass treiben – den neuen ID.4 GTX, vollelektrisch, mit Vierradantrieb und zwei E-Motoren, die zusammen 220 kW (299 PS)1 liefern.
Volle Leistung aus dem Stand
Was bei beiden gleich ist: Ein Tritt aufs Gaspedal, und das Auto prescht vehement nach vorne. Während beim Oldtimer aber nach wenigen Metern ein erster Gangwechsel nötig wurde, zieht das Elektrofahrzeug ohne Unterbruch gleichmässig durch – dank seines Ein-Gang-Getriebes stehen die 400 Newtonmeter aus dem Stand zur Verfügung. «Das ist ja fast wie Gokart-Fahren», freut sich Christian Traber.
Bis zur ersten Kurve erreichen wir locker die erlaubten 80 Stundenkilometer, erst kurz davor bremst der Rennfahrer abrupt ab und lenkt kompromisslos ein. Über die Pflastersteine kann der ID.4 GTX seine physikalischen Vorteile ein erstes Mal ausspielen: Das 486 Kilogramm schwere Batteriepaket im Unterboden sorgt für einen tiefen Schwerpunkt. Die Regelsysteme in Kombination mit dem Sportfahrwerk tun das Übrige, um jegliches Rutschen und Schaukeln zu verhindern.
Seinen ersten Oldtimer ist Christian Traber mit 18 Jahren gefahren. Die Faszination für die historischen Fahrzeuge hat er seither bewahrt und inzwischen sogar zum Beruf gemacht: Der ehemalige Topmanager – unter anderem bei Interdiscount und Mobilezone – leitet seit 2004 die Graber Sportgarage in Toffen (BE), die sich auf die Wartung und Restauration von klassischen Sportfahrzeugen spezialisiert hat. Zudem betreut der Chef zusammen mit seiner Mechaniker-Crew die Kunden an Renn-Wochenenden in ganz Europa – wo er dann gleich selbst mitfährt.