Francesca nadig-Napoli hinter dem Steuer des Id.5 GTX
Technologie

Software 3.0 für den ID.5 – Aller guten Dinge sind Drei

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Software 3.0 für den ID.5 – Aller guten Dinge sind Drei

28. Juni 2022

Die Software-Version 3.0 bringt das elektrische Fahrerlebnis bei Volkswagen auf ein neues Level. Sie erhöht den Komfort, optimiert das Laden und die Bedienung. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt ein Test im neuen ID.5, der die Software als erster an Bord hat.

Text Reto Neyerlin  Fotos Volkswagen AG

Alle Verbrauchsangaben des Fahrzeugs gelten zum Zeitpunkt der Publikation vom 29.06.2022

«Hallo ID., zeig mir die Sterne», sagt Francesca Nadig-Napoli, hinter dem Steuer des ID.5 GTX sitzend. «Alles klar», kommt die Antwort aus dem Lautsprecher – schon fährt das Rollo des Panoramadachs automatisch zurück und gibt den Blick auf den Himmel frei. 

Die intelligente Sprachbedienung ist eine von diversen Funktionen, die mit der neusten Software-Generation 3.0 Einzug in die vollelektrischen ID. Modelle halten. Im ID.5 kommt die weiterentwickelte Software erstmals ab Werk zum Einsatz, die bisherigen ID. erhalten sie in den nächsten Monaten per Update. 

Online- und Offline-Daten für Sprachbedienung

Francesca Nadig-Napoli testet ein paar weitere Sprachbefehle, alles wird auf Anhieb verstanden – kein Wunder bei einer Erkennungsrate von 95 Prozent. Die Antworten stammen dabei aus zwei Quellen: Offline aus den gespeicherten Daten im Auto sowie online aus der Cloud. So versteht der Sprachassistent auch freie Formulierungen, stellt bei Bedarf Rückfragen und lässt sich ins Wort fallen.

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Die Sprachbedienung ist bei der Software 3.0 noch intelligenter.
ID.5 fährt schräg auf die Kamera zu
Das elektrische SUV-Coupé ist seit Ende Mai beim Händler.

Den ersten Bedientest hat «ihr» neustes Modell also mit Bravour bestanden – die Product Managerin von Volkswagen Schweiz ist für den Touareg, den Tiguan Allspace und nun auch für den ID.5 zuständig. Da ist es gewissermassen Teil des Jobs, die technologischen Premieren des elektrischen SUV-Coupés, das seit Ende Mai bei den Händlern steht, in der Praxis zu testen.

Besonders grosse Bedeutung haben bei einem Elektroauto naturgemäss Optimierungen beim Ladeprozess. Und da kann der ID.5, beziehungsweise die Software 3.0, gleich mehrfach punkten. Das beginnt beim Startmenu des grossen Touchdisplays. Dieses verfügt jetzt über eine eigene Kachel für das Laden – ein Tippen, und schon ist man mittendrin in den verschiedenen Einstellmöglichkeiten.

ID.5 lädt mit 135 kW

Neu ist dort beispielsweise der «Battery Care Mode» zu finden. Ist er aktiviert, lädt sich die Batterie jeweils nur bis zu 80 Prozent auf. «Das verlängert deren Lebensdauer erheblich», erklärt Francesca Nadig-Napoli. Das Laden selbst geht dank der Software 3.0 schneller vonstatten. Alle ID mit der 77-kWh-Batterie laden damit an einer Schnellladestation mit 135 kW statt 125 kW. Das spart beim ID.5 für eine Ladung von 5 auf 80 Prozent bis zu neun Minuten ein.

Begeistert ist die Product Managerin auch vom neuen e-Routenplaner. Über das Navigationssystem plant er für längere Strecken die nötigen Ladestopps ein und berücksichtigt dabei auch die maximale Leistung sowie die gewünschten Betreiber der Ladesäulen entlang der Route.

Ansicht der Einstellungen für automatische Ladestopps
Mit dem e-Routenplaner wird eine längere Reise nochmals komfortabler.

e-Routenplaner schlägt Ladestopps vor

Das gilt es auszuprobieren. «Hallo ID., ich möchte zur AMAG in Cham», sagt Francesca Nadig-Napoli. Wenige Sekunden später erscheint auf dem Display die schnellste Route vom österreichischen Salzkammergut, wo die Fahrveranstaltung stattfindet, in die Innerschweiz. Die Distanz von knapp 500 Kilometern wäre theoretisch mit einer Batterieladung zu meistern. Die Product Managerin hat im Lademenu aber eine Restreichweite von 100 Kilometern eingegeben, mit der sie am Ziel eintreffen möchte. Und so schlägt der e-Routenplaner auf halber Strecke einen Stopp bei einem Ionitiy-Schnellader vor, wo der ID.5 mit der vollen Leistung von 135 kW seine Batterie füllen kann – inklusive Angabe der voraussichtlichen Ladezeit.    

Dank der Software 3.0 halten zudem neue Assistenzsysteme Einzug in den ID.5. Da wäre etwa der «Park Assist Plus mit Memoryfunktion». Er merkt sich bis zu fünf Parkvorgänge über eine Länge von maximal 50 Metern. Der Fahrer muss diese nur einmal ausführen und abspeichern. Das nächste Mal wiederholt das Auto das Manöver selbstständig, übernimmt das Lenken, Beschleunigen und Bremsen. «Künftig kann ich also meinen ID.5 zuhause einparken lassen», meint Francesca Nadig-Napoli und nickt anerkennend – wobei sie aus Sicherheitsgründen dennoch hinter dem Steuerrad sitzen und den Vorgang überwachen muss.  

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Der Park Assist Plus mit Memoryfunktion merkt sich bis zu fünf Parkvorgänge.
Illustration wie der ID.5 mit dem Travel Assist die Spur wechselt
Der Travel Assist ermöglicht den assistierten Spurwechsel auf der Autobahn.

Schwarmdaten für den Travel Assist

Einen weiteren Schritt zum autonomen Fahren unternimmt der «Travel Assist mit Schwarmdaten». Das Assistenzsystem kann die Spur neu auch halten, wenn keine Mittellinie vorhanden ist – sofern genügend andere Volkswagen dieselbe Strecke bereits passiert und die Fahrdaten anonym geteilt haben. Dasselbe System ermöglicht auch den assistierten Spurwechsel auf der Autobahn. Falls die Sensoren des Travel Assists keine Objekte in der näheren Umgebung wahrnehmen und der Fahrer die Hände am Steuerrad hat, genügt ein Antippen des Blinkers, und der ID.5 wechselt autonom die Spur.   

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Der Travel Assist kann die Spur neu auch ohne Mittellinie halten.

Das Fazit der Product Managerin fällt nach dem ersten persönlichen Praxistest des ID.5 überaus positiv aus: «Mit der ID. Software 3.0 macht Volkswagen einen grossen Innovationssprung. Das elektrische Fahren wird damit nochmals einfacher und komfortabler.»

ID.5 ist auf einem Parkfeld parkiert

VW ID.5 Pro, 174 PS, 21.6 kWh/100 km, 0 g CO2/km, Kat. A

ID.5 ist auf einem Parkfeld parkiert

VW ID.5 GTX, 299 PS, 23,4 kWh/100 km, 0 g CO2/km, Kat. A

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