ID.5 GTX vor der Solaranlage auf dem Lac des Toules
Nachhaltigkeit

Erneuerbare Energieprojekte in der Schweiz – Die Kraft der Elemente

Nachhaltigkeit

Erneuerbare Energieprojekte in der Schweiz – Die Kraft der Elemente

26.09.2022

Dank der Wasserkraft stammt bereits ein Grossteil des Schweizer Stroms aus erneuerbarer Produktion. Im Rahmen der Energiestrategie 2050 soll der Anteil an Ökostrom aber noch deutlich gesteigert werden – vor allem mit Solar-, aber auch mit Windenergie. Wir haben mit dem ID.5 GTX zwei wegweisende Projekte besucht.  

Text Reto Neyerlin  Fotos Christof René Schmidt

Alle Verbrauchsangaben des Fahrzeugs gelten zum Zeitpunkt der Publikation vom 26.09.2022

Der Gotthardpass ist für Auto- und Motorradfahrer im Sommerhalbjahr eine gern genutzte Alternative zum Strassentunnel – selbst wenn vor diesem kein Stau herrscht. Auch wir verlassen mit dem vollelektrischen ID.5 GTX die Autobahn bei der Ausfahrt Göschenen. Aber nicht der kurvigen Passstrasse oder des Hospizes wegen. Uns lockt die neuste Attraktion auf die Passhöhe auf 2106 Metern über Meer. 

ID.5 GTX fährt auf einer gepflasterte Strasse

Seit Oktober 2020 lassen hier fünf imposante, je 144 Meter hohe Windräder ihre Rotoren kreisen. Zusammen verfügen sie über eine Leistung von 11,75 Megawatt und produzieren jährlich circa 16 Gigawattstunden Strom – genug für sämtliche 4000 Haushalte der Leventina. «Beim Gotthardpass haben wir alle Bedingungen vorgefunden, die es für einen Windpark braucht: viel Wind, Strassen, die sich für den Transport der grossen Windturbinen eignen, sowie ein Hochspannungsnetz», sagt Pietro Jolli, Leiter Kommunikation der Tessiner Elektrizitätsgesellschaft AET, Hauptaktionärin und Betreiberin des Gotthard-Windparks.

ID.5 GTX auf einem kleinen Platz neben der Strasse auf dem Gotthardpass parkiert und dahinter der Gotthard-Windpark

Herausforderungen für Windenergie

Bis zur Inbetriebnahme gab es dennoch einige Herausforderungen zu meistern. Da der Pass nur von Ende Mai bis Oktober schneefrei ist, mussten die Bauarbeiten auf zwei Jahre verteilt werden. Damit die Rotoren auch bei eisigen Temperaturen reibungslos laufen, wurden sie mit einer Heizung ausgestattet. Und das Bewilligungsverfahren zog sich – vor allem aufgrund von Einsprachen – insgesamt über 16 Jahre hin.

Der Gotthard-Windpark ist aktuell der zweitgrösste in der Schweiz und beweist, dass Windenergie auch hierzulande Potenzial hat – obwohl deren Anteil am Strommix noch bescheiden ist (s. Box). Ihr Vorteil: Ein Grossteil der Produktion fällt im Winter an. Also dann, wenn die Schweiz tendenziell zu wenig Strom hat. Die Windenergie bildet deshalb einen wichtigen Eckpfeiler in der Energiestrategie 2050 des Bundes, die einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien vorsieht.