Magnea Jónsdóttir steht vor dem ID.5 GTX
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Eine Rundreise mit dem ID.5 GTX - Mit Vulkanen leben

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Eine Rundreise mit dem ID.5 GTX - Mit Vulkanen leben

05.10.2023

Auf Island sind 30 Vulkansysteme aktiv, aktuell bricht im Jahrestakt eines davon aus. Das prägt nicht nur die Natur, sondern auch die Bevölkerung. Und ermöglicht eine komplett erneuerbare Energieerzeugung – perfekt für eine Rundreise mit dem ID.5 GTX.

Text Reto Neyerlin
Fotos Christof René Schmidt

Alle Verbrauchsangaben des Fahrzeugs gelten zum Zeitpunkt der Publikation vom 05.10.2023

Am 10. Juli 2023 war es wieder so weit. Beim Berg Litli-Hrútur barst die Erde und rot glühende Lava strömte aus einem mehrere Hundert Meter langen Spalt. Damit brach zum dritten Mal innert drei Jahren auf Island ein Vulkan aus. In den Tagen zuvor hatte es Tausende von Erdbeben gegeben, das heftigste wurde mit einer Stärke von 5,2 registriert. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es unter der Oberfläche rumort und ein Ausbruch kurz bevorsteht.

«Natürlich haben wir einige davon gespürt», sagt Magnea Jónsdóttir, die wie rund 60 Prozent der isländischen Bevölkerung in der Hauptstadt­region Reykjavik und damit nur etwa 30 Kilometer vom Eruptionsort entfernt wohnt. «Aber Sorgen machen uns weder die Erdbeben noch die Vulkanausbrüche. Wir sind es gewohnt und leben damit», erzählt sie mit einem Schulterzucken.

Das Volkangebiet beim Berg Litli-Hrutur
Magnea Jónsdóttir steht vor dem Vulkangebiet

Die 27-Jährige ist in Island geboren und aufgewachsen. Als junge Erwachsene studierte sie fünf Jahre lang in Los Angeles – bis das Heimweh zu gross wurde und sie zurückkehrte auf die Insel im Nord­atlantik, wo es im Winter kaum hell wird und im Sommer nie Nacht. «Ich liebe einfach alles an Island», ­erklärt sie, «die Natur, die Leute, das Essen und die Vulkane.»

Inzwischen ist Magnea als Social-Media- und Event-Managerin bei Hekla tätig, dem isländischen Volkswagen Importeur. Auf die Anfrage, ob sie uns ihre Insel zeigen möchte, hat sie sofort zugesagt. Und auch gleich das Auto für die Rundreise organisiert. Ihre Wahl ist auf den vollelektrischen ID.5 GTX gefallen. «Ein Elektroauto ist perfekt
für Island, denn unser Strom stammt zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen. Und mit dem Vierradantrieb des GTX können wir auch unbefestigte Strassen befahren – was auf die meisten Wege abseits der Hauptrouten zutrifft.»

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Zu Beginn führt der Trip über bestens asphaltierte Strassen zu einer der bekanntesten Sehenswürdig­keiten: Þingvellir. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist Islands wichtigste historische Stätte. Hier hielten die ersten Siedlerclans ab dem Jahr 930 nach Christus unter freiem Himmel ihre Versammlungen ab – und schufen damit das erste demokratische Parlament der Welt. Später diente der Ort auch für Hinrichtungen von Mördern, Ehebrecherinnen und Hexen.

Es ist aber vor allem eine geologische Besonderheit, die die Touristen anzieht. Quer durch Island verläuft der mittelatlantische Rücken, bei dem die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatte zusammentreffen. Diese Platten driften langsam auseinander, pro Jahr um rund 20 Millimeter. In Þingvellir zeigt sich dies anschaulich in einem meterhohen Grabenbruch, der, durchzogen von Spalten, Flüssen und Wasserfällen, eine mythische Landschaft bildet. Die Besucher können auf ausgeschilderten Wegen zwischen den beiden ­tektonischen Platten spazieren – und an einigen Stellen sogar zwischen ihnen abtauchen.

Totale des Þingvellir

Bei Vík dehnt sich ein kilometerlanger schwarzer Sandstrand aus. Die Felsformation im Meer kennen aufmerksame Serienfans aus «Game of Thrones».

Spektakuläre Schluchten und über 50 Meter hohe Wasserfälle wie der Skógafoss gehören zu den beliebtesten Attraktionen Islands.

Ein ID.5 GTX auf einer Strasse

Wegen der speziellen Lage gehört Island zu den aktivsten Vulkanregionen unseres Planeten. Die Insel ist damit prädestiniert für die Nutzung von Geothermie. Rund 90 Prozent der isländischen Haushalte werden mit Erdwärme beheizt, knapp 30 Prozent des Stroms werden per Turbinen aus heissem Wasserdampf gewonnen. Die restlichen 70 Prozent Elektrizität stammen aus Wasserkraft, der zweiten natürlichen Ressource, die quasi im Überfluss vorhanden ist. Island wurde damit innert weniger Jahrzehnte zur Vorzeigenation, was erneuerbare Energien betrifft.

An der Schnellladestation des Geothermiekraftwerks Hellisheiði füllen wir die Batterie des ID.5 GTX komplett auf. Denn nun geht es auf die berühmte Ringstrasse, die schlicht «Strasse Nummer 1» heisst und über 1332 Kilometer einmal rund um die Insel führt. Sobald man im Süden in östlicher Richtung die letzten grossen Orte wie Selfoss hinter sich lässt, merkt man, wie dünn Island eigentlich besiedelt ist. Mit 103ʼ000 Quadrat­kilometern ist die Insel zwar zweieinhalb Mal so gross wie die Schweiz, hat mit einer Bevölkerung von rund 385ʼ000 Personen aber nicht einmal 5 Prozent der Einwohner.

Kurz nach Vík í Mýrdal führt eine Strasse zum Hochtal Þakgil und in den Katla Geopark, benannt nach dem gleichnamigen Vulkan. Bei der Abzweigung weiden auf sattgrünen Wiesen erst noch Schafe, die in Island zahlreicher sind als menschliche Einwohner. Doch bald windet sich die Schotterpiste steil den Hang hinauf und die Landschaft wird karger.

Der ID.5 GTX läuft inzwischen im Fahrmodus «Traction» und schaltet bei Bedarf unmerklich den zweiten E-Motor hinzu. Auf der Hochebene angekommen, erblicken wir einen bunten Farbenmix aus schwarzem Vulkangestein, hellgrünen Moosfeldern und lehmbraunen Felsen. Ein paar Kurven weiter taucht in der Ferne der Mýrdalsjökull-Gletscher auf.

Eine feuerrote Strasse führt durch ein moosbewachsenes Lavafeld – und weit und breit sind keine Anzeichen von Zivilisation zu erkennen.
Ein Elektroauto ist perfekt für Island, denn unser Strom stammt zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen.
Magnea Jónsdóttir

Noch spektakulärer ist das Zusammenspiel zwischen Eis und Feuer bei der Gletscherlagune Jökulsárlón, die direkt an der Ringstrasse liegt. Eine Zunge des Vatnajökull-Gletschers, des grössten Gletschers Europas, reicht hier knapp an den Atlantik heran. Laut knirschend brechen ständig Eisberge ab und treiben durch die kristallklare Lagune zum Meer, wo die Wellen sie an den schwarzen Vulkanstrand spülen. Eine Szenerie so schön, wie nur die Natur sie gestalten kann.

Volltotale der Gletscherlagune Jökulsárlón
Der ID.5 GTX parkt vor dem Geothermalgebiet Krýsuvík, wo es unablässig dampft und blubbert.
Der ID.5 GTX parkt vor dem Geothermalgebiet Krýsuvík, wo es unablässig dampft und blubbert.

Leider reicht die Zeit nicht für die komplette Umrundung der Insel. Aber immerhin noch für einen Stopp auf dem Rückweg: Beim Geothermalgebiet Krýsuvík, nur wenige Kilometer vom aktuellen Vulkanausbruch entfernt, riecht es bereits beim Aussteigen aus dem ID.5 GTX nach faulen Eiern. Schwefelhaltige Gase treiben über blubbernde Schlammtöpfe und zeugen von der aktiven Vulkantätigkeit unterhalb der Erdoberfläche. Das Wasser in den Tümpeln ist über hundert Grad heiss und viel zu heiss zum Baden. «Kein Problem», sagt Magnea. «Ganz in der Nähe ist die Blaue ­Lagune.» Und so lassen wir die Reise im berühmtesten ­Thermalbad Islands ausklingen.

Island ist ausserhalb von Reykjavik nur dünn besiedelt – umso charmanter präsentieren sich die wenigen Siedlungen wie etwa das kleine Hafenstädtchen Borgarnes.

Überall anzutreffen: Die stämmigen Islandpferde sind nicht nur die reinste Pferderasse der Welt, sondern sie beherrschen auch als einzige die Gangarten Tölt und Rennpass.

Mit dem ID.5 GTX durch die Lava-Landschaft: Dank Allradantrieb macht das Befahren unbefestigter Strassen richtig Spass.

Im Nationalpark Þingvellir können die Besucher zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte spazieren (unten).

Eine feuerrote Strasse führt durch ein moosbewachsenes Lavafeld – und weit und breit sind keine Anzeichen von Zivilisation zu erkennen.
Wie auf einem anderen Planeten: Eine feuerrote Strasse führt durch ein moosbewachsenes Lavafeld – und weit und breit sind keine Anzeichen von Zivilisation zu erkennen.
Island erleben
  • Produkte aus dem Gewächshaus

    Essen im Gewächshaus

    Die Geothermie erlaubt es, nachhaltig Gemüse- und Obst­sorten anzubauen, die wegen der kargen Böden, langen Winter und kühlen Temperaturen nicht ge­deihen würden.

    In grossen Gewächshäusern wachsen ganzjährig isländische Tomaten, Erdbeeren und sogar Bananen – beheizt mit Erdwärme und beleuchtet mit Grünstrom. Oder Champignons, wie in der Pilzfarm Flúðasveppir, deren Produktion 80 Prozent des inländischen Bedarfs deckt. Im dazugehörigen «Farmers Bistro» werden ausschliesslich Pilzgerichte angeboten, getreu dem Motto «We serve what we grow». Noch konsequenter ist man bei der Tomatenplantage Friðheimar, wo die Tomatengerichte gleich direkt im Gewächshaus serviert werden.

  • Frau badet im Thermalwasser

    Baden im Thermalwasser

    Lange bevor Spas zu einem Trend wurden, haben die Isländer ihre heissen Quellen zum Baden genutzt. Das Entspannen im natürlich erhitzten Wasser ist tief in der Kultur verankert, über die Insel verteilt gibt es Hunderte von öffentlichen Thermalbädern, darunter Luxusversionen wie die Blaue Lagune oder die Sky Lagoon unweit von Reykjavik, die Vök-Bäder im Osten oder das Mývatn-Bad beim gleichnamigen See im Norden. Genauso reizvoll sind aber auch die unzähligen natürlichen Becken oder Bäche, die inmitten unberührter Natur zu einem warmen Bad einladen.

  • Spektakuläre Filmschauplätze

    Wer die natürlichen Schönheiten Islands sehen will, der muss dafür nicht zwingend auf die nordatlantische Insel reisen, denn in vielen Filmen und TV-Serien dienen sie als spektakuläre Kulissen.

    Besonders prominent sind sie in «Game of Thrones» vertreten, beispielsweise mit den schwarzen Stränden und Basaltsäulen bei Vík í Mýrdal oder dem Wasserfall Skógafoss. Aber auch für Hollywood-Blockbuster wie «Interstellar», «Oblivion», «Prometheus» oder «The Secret Life of Walter Mitty» wurden Szenen in Island gefilmt. Der USMusiker Justin Bieber hat das Video zu seinem Hit «I’ll Show You» gleich komplett auf Island gedreht – mit Schauplätzen wie der Schlucht Fjaðrárgljúfur oder der Gletscherlagune Jökulsárlón (Bild) als eigentliche Stars.nmitten unberührter Natur zu einem warmen Bad einladen.

Wie eine Schweizer Firma in Island CO2 aus der Luft entfernt

Wie eine Schweizer Firma in Island CO2 aus der Luft entfernt

Am Fusse des Vulkansystems Hengill liegt Hellisheiði, das modernste und grösste Geothermiekraftwerk der Insel. Gleich daneben befindet sich mit Orca eine Pionier-Industrieanlage, deren Technologie das Potenzial hat, den Klimawandel nachhaltig zu bremsen.

Hinter Orca steht das 2009 gegründete Schweizer Unter-nehmen Climeworks, bei dem der AMAG Inhaber Anker-aktionär ist. Die Zürcher Firma hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich CO2 direkt aus der Luft filtern lässt, «Direct Air Capture» genannt. Das gefilterte Kohlendioxid wird mit -Wasser gemischt und vom isländischen Partner Carbfix tief in den Untergrund gepresst. Dort verbindet es sich mit Basaltgestein, wird zu festem Karbonat und so über Jahrtausende gespeichert. Die benötigte Energie für den Prozess stammt aus dem benachbarten Geothermiekraftwerk.

«Diese Art der CO2-Entfernung ist die derzeit nachhaltigste – etwa tausendmal effektiver als aufzuforsten», erklärt Bryndis Nielsen, die isländische Sprecherin von Climeworks, bei der Besichtigung. «Und auch wenn die Anlage wegen der perfekten Voraussetzungen bei uns steht: Entwickelt und -konstruiert wurde sie komplett in der Schweiz.»

Zwei Mitarbeiter im Hellisheiði Geothermiekraftwerk
Die Verantwortlichen vor Ort, Betriebsleiter Maxim Willemse und Climeworks-Sprecherin Bryndis Nielsen.

Viele Grossfirmen weltweit haben mit Climeworks bereits einen Abnahmevertrag unterzeichnet. Darunter auch die AMAG Gruppe, die sich als erstes Schweizer Automobilunternehmen verpflichtet hat, bis 2040 einen klimaneutralen Fussabdruck gemäss Netto-Null über alle Wertschöpfungsstufen zu haben. Um dies zu erreichen, lässt sie mit der «Direct Air Capture»-Technologie nicht vermeidbares CO2 aus der Luft entfernen.

In Sichtweite von Orca befindet sich mit Mammoth bereits die nächste Anlage im Bau. Sie wird neun Mal so gross, mit 72 statt acht Filtercontainern. Da auch andere Regionen die nötigen geologischen Anforderungen erfüllen, sind -weitere Projekte in Planung, beispielsweise in den USA. Das Ziel von Climeworks: Bis 2050 soll eine Gigatonne CO2 dauerhaft entfernt werden.

Energieettikette
Die Werte des ID.5 GTX: Dual-E-Motor mit maximal 220 kW (299 PS), Verbrauch 17,9 kWh/100 km, CO2-Emission 0 g/km, Kat. A

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